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Abschied der Pfarrfamilie Heydenreich

Rund 400 Menschen aus allen Generationen waren am vergangenen Sonntag in die evangelische Kirche in Oberschefflenz gekommen, um unser Pfarrehepaar Dietmar und Kirstin Heydenreich in einem Festgottesdienst zu verabschieden.

Predigttext waren Verse aus Apostelgeschichte 20, in denen Paulus einen vergleichbaren Abschied aus der Gemeinde in Ephesus vollzieht. Durch diesen biblischen Text spricht Gott ganz persönlich in unsere heutige Situation. Ebenso wie Paulus, gehen die Heydenreichs nicht weg, weil es ihnen in Schefflenz nicht mehr gefiele, oder es in Singen besser und schöner wäre, oder dort besonders Erfolg versprechende Aufgaben warten würden. Auch wie hier und da gemutmaßt, handelt es sich nicht um eine Zwangsversetzung durch den Oberkirchenrat. Nein, Dietmar, Kirstin und Mattias folgen, wie Abraham, dem Auftrag Gottes in eine ungewisse Zukunft. Dass sie aktuell noch nicht sicher wissen, wohin sie in zwei Wochen umziehen werden, und dass erst seit kurzem gewiss ist, dass sie im kommenden Jahr dann in dem noch zu renovierenden Pfarrhaus werden wohnen können, ist nur ein äußeres Zeichen für die Unsicherheiten, mit denen dieser Aufbruch zurück in die "alte Heimat" am Bodensee verbunden ist.

Auch die Gemeinde in Schefflenz ist in dem Abschied des Paulus direkt angesprochen. Gebt acht auf euch selbst – dass ihr im Glauben bleibt und wachst – und gebt acht auf "die Herde", die euch anvertraut ist. Dabei beginnt diese Herde ganz konkret beim Banknachbarn, bei der eigenen Familie, denen die Trost brauchen, auf der Suche nach Gott sind oder den Einsamen und Kranken.

Dabei dürfen wir mutig in die Zukunft blicken: "Für (geistlich) starke Gemeinden sind Vakanzzeiten eine große Chance", so unser Pfarrer. Zwar haben Kirstin und Dietmar Heydenreich Tag und Nacht, an sieben Wochentagen viel angestoßen, vorgelebt, mitgeholfen, geleitet und vor allem ermöglicht. Immer jedoch in dem Bewusstsein, dass die eigene Kraft nur ein Stück des Weges reicht und in einer lebendigen Gemeinde alle mitbauen, mitgehen und mitgestalten an dem, was die Kirche den "Leib Christi" nennt. Und es ist auch nicht der "Teamgeist" oder ein einfaches "gemeinsam sind wir stark", die das Gelingen und die Einheit schenken. Es ist Gottes Geist, der wirkt und präsent ist, konkret erfahrbar in einzelnen Menschen, in Gruppen und der gesamten Gemeinde. Daher dürfen wir in Schefflenz zuversichtlich in

Hinten v.l.: Vors. ev. Kirchengemeinderat Karlheinz Lindenmuth, Bezirksjugendreferent Uli Schlegel, Schuldekan Martin Schwarz, Pater Josef Kulak, Dekan Dirk Keller
Vorne v.l.: Vors. kath. Pfarrgemeinderat Norbert Reichert, Bürgermeister Rainer Houck, Dietmar und Kirstin Heydenreich, Grit-Angelika Wieland
die Zukunft schauen. Ein Gottesgeschenk ist auch, dass schon ab 01. September Pfarrer Armin Bauer die Vakanzvertretung in Schefflenz und Großeicholzheim übernehmen wird und die anstehenden Prozesse begleiten kann. Klar ist aber auch: Was langfristig weitergehen soll und uns wichtig ist, dafür müssen Menschen in der Gemeinde die Verantwortung übernehmen und mit Gottes Hilfe mutig voran gehen. Die Kirchenältesten als Leitungsgremium der Gemeinde haben dabei ähnlich wie Ephesus den Auftrag, die Einheit in der Gemeinde zu fördern und gegebenenfalls Schwerpunkte zu setzen. Dabei sind im Sinne Jesu auch sie Diener, wie alle anderen Glieder und Organe, die den Leib Christi bilden. Das Haupt sind weder Kirchenälteste noch Pfarrer oder Dekane. Das Haupt ist Christus allein (Eph. 4,15).

Nach der Predigt hat Dekan Dirk Keller in einem bewegenden Ritus Dietmar Heydenreich aus dem Amt ausgeführt und ihm damit bildlich die Last der Verantwortung für die Gemeinde in Schefflenz von den Schultern genommen und ihm Gottes befreienden und stärkenden Segen für die kommenden Aufgaben zugesprochen.

In den vergangenen 17 Jahren hat unsere Pfarrfamilie viel Segensreiches in Schefflenz gewirkt, wie auch die beiden Grußwortredner Norbert Reichert für die katholische Schwestergemeinde und Bürgermeister Rainer Houck festgestellt haben. Schuldekan Martin Schwarz dankte für den wertvollen Religionsunterricht von Kirstin und Dietmar Heydenreich. Frau Grit-Angelika Wieland überreichte stellvertretend für die beiden Schulen in Schefflenz einen Rucksack mit vielerlei Proviant und Bezirksjugendreferent Uli Schlegel verlieh seinem Dank an den langjährigen Bezirksjugendpfarrer unter anderem durch einen großen Sonnenschirm Ausdruck.

Stellvertretend für die Kirchengemeinde hielt Karlheinz Lindenmuth einen kurzen Rückblick und dankte für das segensreiche Wirken unserer Pfarrfamilie. Er bezeichnete Dietmar Heydenreich unter anderem als ein ganz persönliches „Vorbild im Glauben“ und sprach damit sicherlich vielen Anwesenden aus der Seele.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es in der gut gefüllten Roedderhalle bei Kaffee, Kuchen und heißen Würsten noch ausreichend Gelegenheit zum Gespräch, Geschenke zu überreichen und sich persönlich zu verabschieden. Herzlicher Dank gilt allen, die bei dem Abschied vor und hinter den Kulissen mitgewirkt haben.

Dietmar Heydenreich verabschiedete sich von seiner Gemeinde in Schefflenz mit den Worten des Apostels Paulus: „Nun stelle ich euch unter den Schutz Gottes und unter die Botschaft seiner rettenden Gnade. Durch sie wird er eure Gemeinde im Glauben reifen lassen und ihr das ewige Erbe schenken, gemeinsam mit allen anderen, die er zu seinem heiligen Volk gemacht hat.“(Apg.20, 32)

Raphael Hoffmann

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